im Seebad Heringsdorf

Als Fischerkolonie 1818 angelegt, be- gann ab 1825 der Badebetrieb. Nach dem Georg Bernhard von Bülow (1768–1854) Grundstücke parzellieren ließ, verkaufte er diese für den Bau von repräsentativen Villen, vornehmlich an Adlige und wohlhabende Berliner, unter denen sich viele jüdische Familien befanden. Ab 1890 bildete Heringsdorf zusammen mit dem Dorf Gothen und Neuhof eine eigene Gemeinde.

Heute ist Seebad Heringsdorf mit rund 4500 Einwohnern einer der größten Orte auf der deutschen Seite der Insel Usedom. Eine mehr als 10 km lange Strand- promenade verbindet Seebad Heringsdorf mit seinen Nachbarorten Seebad Bansin und Seebad Ahlbeck bis ins polnische Świnoujście (deutsch Swinemünde).

Die 3 Seebäder sind auch bekannt als "Die 3 Kaiserbäder". Wer schon immer mal weit auf das Meer hinaus wollte sollte einen Ausflug auf die Seebrücke von Seebad Heringsdorf einplanen. Mit 508 Metern ist sie die längste Seebrücke Kontinental-Europas.

An der Strandpromenade befinden sich zahlreiche Bäderarchitektur-Villen, die oftmals eine wechselvolle Geschichte hinter sich haben. In der Villa Oppenheim beispielsweise residierte Lyonel Feininger von 1909 bis 1912. Die Villa Delbrück, die sich Geheimrat Hugo Delbrück, der Gründer der „Aktiengesellschaft Seebad Heringsdorf“ (1872) bauen ließ und dieses Haus als Sommerresidenz nutzte. In der Villa Augusta verbrachte der deutsche Maler Bernard Schultze die Sommer seiner Kindheit. Im Garten der Villa Staudt erinnert noch heute eine in Braunschweig gefertigte Büste an den Besuch Kaiser Wilhelm I. in Seebad Heringsdorf.